Was war das für ein Februar. Der seit Anfang 2016 andauernde, von schier unglaublicher Ruhe und Lethargie begleitete Anstieg an den Aktienmärkten, schien Anfang Februar ein abruptes Ende zu finden. Die Schwankungsbreite an den Aktien- und Anleihemärkten nahm innerhalb weniger Tage deutlich zu. So verlor der US-amerikanische Aktienindex Dow Jones binnen einer Woche zwischenzeitlich fast 8% oder absolut ca. 2.000 Punkte. Mit einem Verlust von 1.175,21 Punkten verzeichnete der Dow Jones am 05. Februar sogar den größten jemals verzeichneten Verlust an einem Tag, nach Punkten. Ähnlich erging es allen anderen großen internationalen Indizes. Naturgemäß vollzog der als Angstindex bekannte VIX (Volatilitätsindex) ebenfalls einen steilen Anstieg. Während der Dax im selben Zeitraum von ca. 13.200 auf 11.831 Zähler fiel, und sich nur zaghaft zu erholen scheint, konnte der US Index Dow Jones seine Verluste bereits deutlich eindämmen. Der auf Technologiewerten basierte Nasdaq Index erklomm sogar zuletzt wieder neue Allzeithöchststände und lies die Verluste hinter sich. Die Gemüter scheinen sich demnach wieder zu beruhigen und mutige Investoren nutzen die Kursniveaus vermehrt für den Einstieg. Dennoch scheint das Anziehen der Nervosität vorerst anzuhalten. Als Auslöser machten die Marktteilnehmer die Angst vor steigenden Zinsen in den USA aus. Andere halten es für eine ganz normale Entwicklung, dass der Markt infolge von mehrjährigen Kursaufschlägen einfach mal wieder Luft ablassen möchte. Denn Gründe für einen massiven Abschwung sind weder auf Kapitalmarktebene, noch an der Entwicklung der Unternehmensgewinne erkennbar und können somit nicht für die jüngsten Schwankungen verantwortlich sein. In einem sind sich die Experten einig, der massive Anstieg der Volatilität sei auch auf automatisierte Kauf- und Verkaufsprogramme zurückzuführen, die je nach Erreichen eines Kauf- oder Verkaufslimits Aufträge mit großen Volumina in den Markt geben. Auffällig war zudem, dass im selben Zeitraum auch die Renditen der US-Staatsanleihen angestiegen sind, was mit einem Kursverlust für Anleihen einherging. Dadurch mussten auch Rentenfonds, die verstärkt auf Staatsanleihen setzen, Kursverluste hinnehmen. Während es an den Aktienmärkten turbulenter wurde, hielten sich die Edelmetalle Silber und Gold vergleichsweise wacker. Der Goldpreis blieb in seiner engen Bandbreite vom Jahresbeginn zwischen 1.300 $ und 1.340 $/Unze. Ähnlich verhielt sich auch der Ölpreis. Die spannende Frage zum Schluss, wie geht es an den Märkten weiter? Wir denken, dass die anziehende Volatilität durchaus auch etwas Positives mit sich bringt. Zwar können Risiken, wie sie zuletzt aus den USA durch die Einführung von Schutzzöllen hervorgehen, nie vollständig eingeschätzt werden, die Unternehmensgewinne dürften jedoch nach jüngsten Projektionen kurzfristig weiterhin positiv oder zumindest stabil bleiben. Einen stärker als vom Markt eingepreisten Zinsanstieg in den USA, und erst recht in Europa, halten wir für sehr unwahrscheinlich. Grundsätzlich könnte sich zwar die Wachstumsdynamik der globalen Wirtschaft ein wenig abschwächen und sich dadurch die Kursniveaus teilweise als zu hoch erweisen. Allerdings gehen die meisten Marktakteure davon aus, dass aufgrund der nach wie vor fehlenden Alternativen, ein nachhaltiger Verkaufsdruck am Aktienmarkt ausbleiben wird. Wir bleiben dabei – auf eine risikoadequate Mischung und Gewichtung Ihres persönlichen Depots kommt es an.