Gold scheint zuletzt auf wenig Gegenliebe zu stoßen. Der Goldpreis verlor seit dem Hoch im August 2011 rund 40 Prozent an Wert und notierte zwischenzeitlich sogar an seinem 6-Jahrestief bei 1.081 USD/ Feinunze. Als Gründe werden u. a. eine baldige Zinserhöhung der FED, der starke Dollar, die gesunkene Nachfrage wie auch die charttechnische Situation angeführt.
Erstaunlich ist diese Entwicklung vor allem vor dem Hintergrund, dass der bisher als Krisenwährung geltende Goldpreis, von den negativen Ereignissen in Griechenland, China oder Russland derzeit (noch) nicht profitieren konnte.
Laut einer Veröffentlichung des Commitment of Traders (CoT), welcher jede Woche die Handelsaktivitäten der großen Marktteilnehmer dokumentiert, wurden in der Woche bis zum 21. Juli erstmals mehr pessimistische Marktteilnehmer ermittelt. Somit ging zum ersten Mal die Mehrheit davon aus, dass der Goldpreis in Zukunft noch weiter fallen wird. Die Zahl der optimistisch gestimmten Marktakteure ging um 12 Prozent zurück.
Bei den Zahlen ist es allerdings wichtig, die jeweiligen Marktteilnehmer zu differenzieren. Es sind einerseits die Großspekulanten (Hedge-Fonds) und andererseits die Commercials (Bankenkartell), welche auf den steigenden oder fallenden Goldpreis setzen. Angesichts der aktuellen Zahlen ist davon auszugehen, dass die zyklisch agierenden Großspekulanten Gold mit ihren großen Short-Position weiter zum Fallen bringen wollen.
Anders sieht es bei den Commercials (Bankenkartell) aus. Diese haben ihre Positionen auf den fallenden Goldpreis in den letzten Monaten von mehr als 200.000 Kontrakten auf rund 50.000 Kontrakte reduziert. Die Positionierung zeigt, dass diese Marktteilnehmer Gold auf dem derzeitigen Niveau als preiswert ansehen und auf eine Erholung spekulieren.
Erstaunlich ist auch die Feststellung, dass viele Notenbanken in den Jahren 2009 – 2014 ihre Goldbestände (gem. Report des World Gold Council) massiv aufgestockt haben. In Russland war es eine Vervierfachung und in China kam es sogar zu einer Verfünffachung der physischen Goldbestände zum Basisjahr.
Diese Zahlen und Fakten, neben der vermehrten Negativstimmung zum gelben Edelmetall, könnten aber auch suggerieren, dass die fundamentale Wende nicht mehr weit weg sein könnte, da die Masse allgemein als guter Kontraindikator betrachtet werden kann.
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