Seit Eintreten der Corona Pandemie sinken weltweit die Einnahmen aus dem Konsum. Das wird vor allem am GfK-Konsumklimaindex deutlich, der Ende April ein Allzeittief erreichte. Laut einer Studie der DZ Bank könnte der Konsum so stark sinken, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Für 2020 bedeutet das in Deutschland einen Rückgang von ca. 5,2 %. Auch in den USA und in südeuropäischen Ländern, wird ein Konsumrückgang im zweistelligen Bereich erwartet. Selbst in Schweden, das auf einen Lockdown verzichtete, sind die Ausgaben für den Konsum deutlich gesunken.
Die Unsicherheit der Bevölkerung führt dazu, dass weltweit die Sparraten steigen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann dies allerdings auch einen positiven Effekt auf die Post-Corona-Zeit haben, da das Gesamteinkommen der Haushalte nicht ebenso stark zurückgeht wie die Ausgaben. Beschäftigte arbeiten weiter von zu Hause oder anderswo, und reduzieren trotzdem ihre Einkäufe. Effektiv sparen die Haushalte also mehr, als Einkommen durch die Krise verloren geht. Mögliche Spar- und Konsum- Effekte aus einer höheren Sparquote können kurzfristig ein sinkender Konsum, langfristig gesehen ein höheres Pro-Kopf-Einkommen sein.
Statistiken zeigen, dass allein im März und April die Bankeinlagen in den USA um fast zwei Billionen US-Dollar wuchsen. Experten sprechen hier von kaltgestellter Kaufkraft. Wird sie wieder „heiß“ kann sie die Wirtschaft wieder schnell und stetig ankurbeln. In den USA ist das von zentraler Bedeutung, ist doch der private Konsum für 2/3 des BIP verantwortlich.
Auch in Europa stiegen im März die Summen auf den Einlagekonten um über 40 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Gründe dafür können der Abzug von Vermögen, aufgeschobene Investitionen und die höhere Sparquote sein. Die daraus gewonnenen Geldeinlagen können einerseits wieder für Konsumzwecke genutzt werden, aber auch die Stabilität der Aktienmärkte sollte davon profitieren. Aktuell wird hier bereits wieder deutlich mehr Geld investiert, wir sehen es an den steigenden Aktienkursen. An den Märkten ist wieder mehr Optimismus eingezogen. Erste Anzeichen sehen wir auch am oben genannten GfK-Konsumklimaindex, der sich nach den ersten Lockerungen in der Corona-Krise leicht verbesserte. Hat der Nachholeffekt bereits begonnen und das Spargeld fließt schon in die Wirtschaft zurück? Wenn wir die Kurse und den Optimismus an den Aktienbörsen betrachten lautet die Antwort – JA.